UNESCO startet mit neuem Programm in nächste Bildungsdekade
Bereits 2015 hat sich die Weltgemeinschaft auf Kernthemen für eine nachhaltige Entwicklung verständigt und 17 Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, kurz: SDGs) formuliert. Diese Ziele sind gleichermaßen Leitlinien und Bedingungen zur erfolgreichen Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung. Mit ihrer Formulierung ist es den Vereinten Nationen gelungen, die weltumspannende Verantwortung der gesamten Menschheit in den Mittelpunkt heutiger und zukünftiger Überlegungen zu stellen und die Wechselbeziehung zwischen verschiedenen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu verdeutlichen.
Mit Ziel 14 „Leben unter Wasser“ nehmen die Vereinten Nationen nunmehr verstärkt auch das weltumspannende Ökosystem Meer in den Blick. Anlässlich des jährlich am 8. Juni stattfindenden „Welttag der Ozeane“ fand 2020 der erste virtuelle „Ocean Literacy Summit“ der UNESCO Intergovernmental Oceanographic Commission (IOC) statt. Meeresexpert*innen, Regierungsvertreter*innen, Sportler*innen, Künstler*innen und weitere Akteure tauschten im Rahmen der UN-Dekade „Ozeanwissenschaften für nachhaltige Entwicklung 2021-2030“ ihr Wissen, ihre Erfahrungen und Ideen aus, um die Maßnahmen der Länder zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Meere und Küsten seitens der Ozeanforschung bestmöglich zu unterstützen und zur Verwirklichung der Agenda für nachhaltige Entwicklung bis 2030 beizutragen.
Denn um die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, müssen Entscheidungsträger*innen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft als auch in der zivilen Bevölkerung nicht nur ein ausgeprägtes Bewusstsein für die Notwendigkeit einer nachhaltigen Entwicklung ausbilden, sondern diese auch zielgerichtet verfolgen. Das Erreichen der Ziele erfordert eine tiefgreifende Veränderung in unserer Art zu leben, zu denken und zu handeln. Nachhaltige Entwicklung braucht gesellschaftlichen Wandel. Hierbei spielt Bildung eine zentrale Rolle.
2020 startet die UNESCO mit dem Programm „Education for Sustainable Development: Towards achieving the SDGs“ (ESD for 2030) in eine weitere Bildungsdekade. „Mit dem neuen Programm hebt sie die Bedeutung von [Bildung für nachhaltige Entwicklung, kurz] BNE für die globale Nachhaltigkeitsagenda klar hervor. Nur mit BNE wird es gelingen, alle 17 SDGs zu erreichen.“ (BNE-Portal, 2020). Einer der zentralen Schwerpunkte des Programms ist der individuelle Transformationsprozess eines jeden Lernenden. Denn jeder Mensch lernt auf seine eigene Weise und wird in verschiedenen Phasen und durch verschiedene Reize in seiner Einstellung und seinen Ansicht beeinflusst und geprägt. Das neue Programm erkennt die sozialen und psychologischen Voraussetzungen als wichtige Bedingungen für Transformation an und rückt diese stärker in den Mittelpunkt.
Der themenübergreifende Schwerpunktbereich Bildung für eine nachhaltige Entwicklung von Meer und Küste zieht sich seit 16 Jahren fest durch die Vereinsstrategie und konnte bereits vielfach zu den Aktionsprogrammen der letzten Dekaden in Deutschland beitragen. Ziel der Bildungsarbeit ist, dass Kinder und Jugendliche, Lehrkräfte, (angehende) Fachkräfte und Entscheidungsträger*innen nicht nachhaltige Entwicklungsprozesse erkennen, Bezüge zu eigenen Konsummustern und Lebensstilen herstellen und nachhaltigere Handlungsweisen konkret einüben. So trägt EUCC-D aktuell u. a. mit dem Müll-Aktionsprojekt „Alles im Fluss?!“ zur Ausgestaltung der SDGs 4, 12, 13, 14 und 15 bei. Kinder und Jugendliche krempeln gemeinsam die Ärmel hoch und werden für den Schutz von Flüssen und Meeren aktiv. Ihre Werkzeuge: Kopf, Herz und Hand – und der Wille zum Anpacken! Mehr unter www.kuestenschule.de