Aufwärtstrend bei Fischpopulationen, aber Fischereisektor muss widerstandsfähiger und nachhaltiger werden
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Die [...am 7.6. verabschiedete] Mitteilung enthält Orientierungslinien für die Vorschläge der Kommission zu den Fangmöglichkeiten für 2025 und markiert den Beginn eines Konsultationsprozesses mit interessierten Akteuren. Diese Vorschläge sollen nach dem Sommer verabschiedet werden. Ziel ist es, Fischbestände, die bereits ein nachhaltiges Niveau erreicht haben, auf diesem Niveau zu erhalten und die Erholung anderer Bestände zu unterstützen. Die Mitteilung der Kommission basiert auf unabhängigen wissenschaftlichen Bewertungen.
Fortschritte im Nordostatlantik, im Mittelmeer und im Schwarzen Meer
Aus der Mitteilung geht hervor, dass die Fischbestände im Nordostatlantik im Durchschnitt eine gesunde Größe aufweisen. Die neuesten Bewertungen haben die bislang besten Nachhaltigkeitsergebnisse erbracht, was zeigt, dass die Entscheidungen der EU im Bereich des nachhaltigen Fischereimanagements und die Bemühungen der Fischer Früchte tragen. Dies gilt insbesondere für die EU-Gewässer im Atlantik. Allerdings ist die Lage bei mehreren Arten, die sowohl für das Gleichgewicht des Ökosystems als auch unter kommerziellen Gesichtspunkten von großer Bedeutung sind, nach wie vor nicht befriedigend.
Während sich der Zustand der Fischbestände im Mittelmeer und im Schwarzen Meer langsam verbessert, ist die fischereiliche Sterblichkeit weiterhin zu hoch. Sie hat zwar das bislang niedrigste Niveau erreicht, liegt aber immer noch 20 % über den empfohlenen nachhaltigen Werten. Mehr Engagement und kontinuierliche Anstrengungen sind erforderlich, damit sich wichtige Arten und Ökosysteme vollständig erholen können.
In der Ostsee ist die Lage nach wie vor äußerst besorgniserregend, da die Fischbestände aufgrund verschiedener Belastungen weiter zurückgehen. Vier von zehn Beständen in der Ostsee werden nicht mehr gezielt befischt, Exemplare aus diesen Beständen dürfen nur als Beifang angelandet werden. Die Kommission wird weiterhin Maßnahmen ergreifen, um die verschiedenen Belastungen für die Fischbestände zu verringern und zur Verbesserung des Zustands der Ökosysteme in der Ostsee beizutragen. Die Mitgliedstaaten sollten sich jedoch ebenfalls dafür einsetzen, diese Situation umzukehren, indem sie die EU-Rechtsvorschriften vollständig umsetzen.
Küstengemeinden leiden unter Klimabelastung und IUU-Fischerei
Darüber hinaus macht die Mitteilung deutlich, dass die Fischereigemeinden nach wie vor stark vom Klimawandel betroffen sind. Die Fischbestände, auf die sie für ihren Lebensunterhalt angewiesen sind, gehen zurück, was zu Unsicherheiten führt. Dies gilt auch für Gemeinden, die von überfischten Beständen abhängen.
Darüber hinaus führt illegale, ungemeldete und unregulierte Fischerei (IUU-Fischerei) dazu, dass den Fischern keine ausreichenden Ressourcen zur Verfügung stehen. Zur Bekämpfung der IUU-Fischerei sind weitere Anstrengungen erforderlich. Dabei muss dafür gesorgt werden, dass die Erhaltungs- und Kontrollmaßnahmen, einschließlich derjenigen, die Drittländer betreffen, befolgt werden.
Nächste Schritte
Mitgliedstaaten, Beiräte, die Fischereiwirtschaft, Nichtregierungsorganisationen und interessierte Bürgerinnen und Bürger werden aufgerufen, ihre Ansichten zum aktuellen Stand und zu der künftigen Ausrichtung der Fangmöglichkeiten für 2025 zu teilen. Sie werden gebeten, bis zum 31. August an der öffentlichen Online-Konsultation teilzunehmen.
Nach der öffentlichen Konsultation wird die Kommission ihre drei Vorschläge für die Fangmöglichkeiten für 2025 vorlegen, und zwar für den Atlantik und die Nordsee, für die Ostsee sowie für das Mittelmeer und das Schwarze Meer. Die Vorschläge beruhen auf den mehrjährigen Fischereibewirtschaftungsplänen der EU und auf wissenschaftlichen Gutachten des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES) sowie auf der wirtschaftlichen Analyse des Wissenschafts-, Technik- und Wirtschaftsausschusses für die Fischerei (STECF). Die Vorschläge werden auch Anpassungen aufgrund der Umsetzung der Anlandeverpflichtung enthalten.
Schließlich wird der Rat die Vorschläge der Kommission erörtern und auf seinen Sitzungen im Oktober und Dezember dieses Jahres über die Fangquoten für 2025 entscheiden.
Parallel dazu bereitet die Kommission eine Bewertung der Gemeinsamen Fischereipolitik vor, um zu analysieren, wie gut ihre Instrumente und Maßnahmen in den letzten zehn Jahren gewirkt haben. Im Rahmen der Bewertung werden auch die neu gestalteten Fischereibeziehungen zu Nicht-EU-Ländern untersucht. In der Vorbereitungsphase der Bewertung können Sie auf dem Portal „Ihre Meinung zählt“ eine Stellungnahme abgeben.
Hintergrund
Die Kommission veröffentlicht jedes Jahr eine Mitteilung über den aktuellen Stand der EU-Fischerei und leitet eine öffentliche Konsultation über die derzeitige Lage und die künftige Ausrichtung der Fangmöglichkeiten für das kommende Jahr ein.
Die Kommission berichtet über die innerhalb der EU erzielten Fortschritte hin zu nachhaltigen Methoden, bewertet das Verhältnis zwischen Fangkapazitäten und Fangmöglichkeiten, untersucht die sozioökonomische Leistung des Sektors und überwacht die Umsetzung der Anlandeverpflichtung.
In der Mitteilung werden verschiedene Elemente dargestellt, wobei auf verschiedene Quellen mit den neuesten verfügbaren Daten zurückgegriffen wird. Die neuesten Daten zu den Fischbeständen, die in dem Bericht zur Analyse des Zustands der Bestände enthalten sind, stammen für die Gewässer im Nordostatlantik aus dem Jahr 2022 und für das Mittelmeer und das Schwarze Meer aus dem Jahr 2021.
(PM Europäische Kommission, gek.)