Weiterentwicklung von Tauchbojen zur Vermessung der Ozeane
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann die Vermessung der Ozeane mit Hilfe von Flaschenpost. Diese wurden mit einem Vordruck an das Meer übergeben. Die Finder wurden gebeten, Ort und Zeit des Fundes zu vermerken und die Zettel an die Seewarte zurückzusenden. Erst durch den großflächigen Einsatz dieser Hilfsinstrumente gelang es, die weltweiten Meeresströmungen zu bestimmen. An dieses Prinzip knüpft die Wissenschaft heute an. Doch statt Glasflaschen wird ein globales Netzwerk von Bojen eingesetzt. Diese "Argo Floats" treiben im Ozean, können aber auch - wie autonome Mini-U-Boote - vertikal abtauchen und auftauchen. Rund 4.000 dieser Hightech-Bojen sind derzeit weltweit im Einsatz, mehr als 30 Staaten machen mit. Deutschland beteiligt sich derzeit mit rund 160 "Argo Floats".
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Die von den Bojen gesammelten Messdaten dienen zur Berechnung des Salzgehalts und der Dichte des Meerwassers. Aus der zurückgelegten Distanz und den genauen Positionen werden Strömungsmodelle errechnet, aus diesen wiederum meteorologische Modelle generiert. "Argo Floats" haben darüber hinaus einen großen Nutzen für die Klimaforschung: Sie liefern Daten für die Klimamodelle der Zukunft. Längst arbeiten deutsche Meeresforschungseinrichtungen an neuen Generationen der Bojen. Sie entwickeln Geräte, die mit zusätzlichen Sensoren bestückt sind und auch den Anteil von Sauerstoff, Kohlenstoff oder Nährstoffen im Ozean messen können. Zudem sollen Floats erprobt werden, die bis zu 6000 Meter tief tauchen können.
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Der Tauchzyklus eines "Argo Floats" startet mit dem Absinken auf eine Tiefe von 1.000 Metern. Dort treibt die Boje neun Tage mit der Strömung und geht dann auf 2.000 Meter Tiefe hinunter. Anschließend taucht sie auf und zeichnet während des Aufstiegs den Druck, die Leitfähigkeit und die Temperatur in der Wassersäule auf. An der Oberfläche werden die jeweiligen Positionen und Messdaten in das Satellitennetz gefunkt. Diese Tauchvorgänge wiederholen sich vier bis acht Jahre – bis die Batterie erschöpft ist.
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