Bündnis gegen Aufweichung der Wasserrahmenrichtlinie
Knapp 92 Prozent der deutschen Oberflächengewässer verfehlen derzeit die ökologischen Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie – denn die typische Vielfalt von Tieren und Pflanzen fehlt oder ist verändert. Europaweit festgelegte Grenzwerte für besonders giftige und schlecht abbaubare Chemikalien werden zudem in praktisch allen Gewässern überschritten.
Aus diesem Grund engagieren sich BUND, DNR, Nabu, Grüne Liga und WWF gemeinschaftlich, um den Zielen der Wasserrahmenrichtlinie endlich die politische Priorität einzuräumen, die ihnen gebührt. Finger weg von der Wasserrahmenrichtlinie, lautet die klare Botschaft der vier Umweltverbände und des Dachverbandes DNR. Die Verbände sind Teil der "Living Rivers Europe"-Koalition, die die europäischen Dachorganisationen der fünf Organisationen ins Leben gerufen haben.
Ziel der europäischen Wasserrahmenrichtlinie ist es, Flüsse, Seen, Küstengewässer und Grundwasserressourcen vor einer weiteren Verschlechterung zu schützen und die Ressource Wasser zu bewahren. Die Richtlinie wurde im Jahr 2000 von den EU-Mitgliedsstaaten verabschiedet. Sie schreibt vor, dass die europäischen Gewässer bis spätestens 2027 einen "guten" ökologischen und chemischen Zustand erreichen müssen. Nun – 18 Jahre nach Inkrafttreten – soll die Richtlinie auf den Prüfstand. Es drohen Fristverlängerungen und Aufweichungen.
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