CO₂-Entnahme mit Hilfe des Meeres: Neue Broschüre liefert Hintergrundwissen für dringende klimapolitische Entscheidungen

Der Weltozean hat in den zurückliegenden Jahrzehnten rund 25 Prozent der vom Menschen verursachten Kohlendioxid-Emissionen aufgenommen und den Klimawandel somit maßgeblich gebremst. Diesen natürlichen Klimaservice des Meeres könnte die Menschheit ankurbeln, indem sie die Kohlendioxid-Aufnahmeprozesse des Meeres verstärkt. Welche Verfahren dafür in Frage kommen und wie sie aktuell erforscht werden, erläutert die jetzt erschienene Broschüre der Forschungsmission CDRmare „Marine Kohlenstoffsenken in Dekarbonisierungspfaden“ der Deutschen Allianz für Meeresforschung (DAM). Die Broschüre steht ab sofort online und kostenlos zur Verfügung unter: https://cdrmare.de/factsheets.

Mit der 62 Seiten starken Publikation stellen die Forschenden aktuelles Wissen zu meeresbasierten Verfahren zur Kohlendioxid-Entnahme (engl.: Carbon Dioxide Removal, CDR) bereit. Dieses wird dringend benötigt, um als Gesellschaft entscheiden zu können, ob diese Verfahren zum Erreichen der Klimaziele eingesetzt werden sollen - und wenn ja, wie. [...]

Verständlich erklärt: Handlungsdruck, Kohlenstoffspeicher Meer, fünf vielversprechende Verfahren und die Herausforderung einer finalen Bewertung

Die Broschüre bietet einen idealen Einstieg in das komplexe Thema der meeresbasierten Kohlendioxid-Entnahme. Sie erläutert, warum Deutschland seine Klimaziele ohne den Einsatz von CDR-Verfahren nicht erreichen wird und beschreibt anschaulich, wie der Ozean auf natürliche Weise Kohlendioxid aus der Atmosphäre aufnimmt und speichert. Meeresbasierte Verfahren zur Kohlendioxid-Entnahme zielen nämlich darauf ab, genau diese Aufnahmeprozesse zu verstärken.  

Im Anschluss stellen die Forschenden drei meeresbasierte Kohlendioxid-Entnahme- und zwei geologische Speicherverfahren vor, die im Rahmen der Forschungsmission untersucht werden. Dabei erklären sie die Funktionsweise jedes Verfahrens, seinen technischen Entwicklungsstand sowie das theoretische Entnahme- und Speicherpotenzial. Sie fassen das aktuelle Wissen zu Risiken und Nebenwirkungen zusammen und erläutern, wie eine Vielzahl an Wissenslücken durch Forschungsarbeiten in CDRmare geschlossen werden sollen.

Zu den beschriebenen Verfahren gehören: 1) die Erweiterung kohlenstoffreicher Küstenökosysteme, 2) Verfahren zum künstlichen Auftrieb, 3) Ansätze zur Alkalinitätserhöhung des Ozeans sowie 4+5) zwei Verfahren zur Speicherung abgeschiedenen Kohlendioxids in Sandsteinformationen oder Basaltgestein tief unter dem Meeresboden (engl. Carbon Capture and Storage, CCS).

Außerdem erläutern die Wissenschaftler:innen ihre Arbeit an einem Bewertungsleitfaden, mit dem die Forschungsergebnisse zusammengeführt und Methoden bewertet werden sollen – auf transparente und für jedermann nachvollziehbare Weise. Dazu muss nicht nur gefragt werden, ob eine Methode technisch, rechtlich oder politisch umsetzbar ist, sondern auch, ob ihr Einsatz gemessen an ethisch-moralischen Grundsätzen unserer Gesellschaft als „wünschenswert" bezeichnet werden kann.

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(PM IOW und Geomar, gekürzt)

Weitere Informationen unter io-warnemuende.de


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