Forscher wollen Ostseeschnäpelbestand stabilisieren
Die Bestände des Ostseeschnäpels in Mecklenburg-Vorpommern haben sich in den zurückliegenden zwanzig Jahren nach einer langen Phase des Rückgangs bis in die 1980er-Jahre erholt. „Maßgeblich dazu beigetragen hat das Mitte der 90er-Jahre begonnene Landesbesatzprogramm für den Ostseeschnäpel“, unterstreicht Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus.
Seit 2009 laufen Projekte der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern (LFA MV) zur Aquakultur des gefragten Speisefisches, dessen Wildpopulation stark schwankt. Die Zucht erfolgt in Teichen. Inzwischen liegen umfangreiche wissenschaftliche Daten zur Biologie, Lebensweise und Populationsstruktur des Ostseeschnäpels vor.
Seit Jahresbeginn 2018 arbeitet die LFA mit einem neuen Projekt an der langfristigen Stabilisierung die Population des Ostseeschnäpels in den östlichen inneren Küstengewässern Mecklenburg-Vorpommerns. Dazu wird die Gesamtsituation des Ostseeschnäpels in einem ausgewählten Gebiet erfasst, und es werden die Ursachen für die relative Instabilität des Bestandes erforscht. „Ziel dieses Projektes sind Empfehlungen für gezielte Managementmaßnahmen, zum Beispiel temporäre Fangverbote, Höchstfangmengen oder der Schutz und die Verbesserung von Laichgebieten“, erläutert Minister Backhaus.
Das Gemeinschaftsprojekt in Kooperation mit ortsansässigen Fischern wird vom Land und dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds mit ca. 880.000 Euro unterstützt. Es läuft bis Juni 2021. Alle Akteure werden an der Entwicklung der Managementpläne beteiligt. „Mittelfristiges Ziel ist eine stabile Population, die ohne unterstützende Besatzmaßnahmen auskommt“, so der Minister. Nach wie vor sei die Nachfrage der fischverarbeitenden Betriebe und Konsumenten höher als das Angebot des schmackhaften Ostseeschnäpels.
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