Gemeinsam gegen Meeresmüll – Backhaus hilft beim Küstenputz

Etwa 120 Helfer folgten heute dem Aufruf des Nationalparkamtes Vorpommern sowie der Gemeinden Born, Prerow, Ahrenshoop und Wieck zu einer Müllsammelaktion am Darßer Weststrand, an der sich auch Umweltminister Dr. Till Backhaus beteiligte. Sie wollten damit nicht nur die Strände beräumen, sondern auch auf die Gefahren durch Plastikmüll in der Ostsee aufmerksam machen.

„Mit dem Tief Zeetje am 2. Januar schlugen auch an den Stränden des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft die Wellen hoch und spülten Müll an den Strand und teilweise bis tief in Wälder und Strandseen hinein. Damit wird wieder einmal deutlich: Plastikmüll ist nicht nur ein Problem der großen Weltmeere ist, sondern auch der verhältnismäßig kleinen Ostsee“, sagte Minister Backhaus.

Der Anteil von Kunststoff am Meeresmüll an den Stränden Mecklenburg-Vorpommerns beträgt etwa 70 Prozent. Die meisten Funde am Strand entfallen mit etwa 30 Prozent auf Plastikfragmente, wie Kunststoffbruchstücke und -folienfetzen. Allein 9 Prozent des Strandmülls sind Zigarettenstummel. Es folgen Plastikdeckel und-verschlüsse, zum Beispiel von Getränkeflaschen mit ca. 6,4 Prozent. Das hat das seit 2012 laufende Spülsaum-Monitoring des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) ergeben.

„Auch wenn der Anlass der Aktion die letzten Sturmfluten waren, so darf man nicht vergessen, dass nur etwa 30 Prozent des Mülls, der im Meer landet, auf See entsteht. Der meiste Meeresmüll stammt von Land, zu 40 Prozent falle er bei der Freizeitnutzung unserer Strände an. Hierzu gehören am Anfang des Jahres insbesondere auch Plastikmüllteile, die aus Feuerwerkskörpern stammen. Es gibt also noch viel zu tun, um über die Gefahren des Meeresmülls aufzuklären und die Menschen zur Veränderung ihres eigenen Verhaltens zur Müllvermeidung zu bewegen“, so Backhaus

Der Müll sei nicht nur eine Gefahr für Seevögel, Fische und andere Meerestiere, die eines qualvollen Todes sterben, wenn sie Plastikteile mit ihrer natürlichen Nahrung verwechseln oder sich im Müll verheddern, erklärte der Minister. Zu befürchten sei ebenso, dass sich aus den darin enthaltenen Umweltgiften Gefahren für die menschliche Nahrung ergeben. Hinzu kämen Schäden an der Fischereiausrüstung oder Schiffen, hohe Kosten für die Strandreinigung und das optische Ärgernis.

Die gemeinsame Küstenputzaktion ist nicht der erste ihrer Art: Seit vielen Jahren führen das Nationalparkamt und die Darßgemeinden gemeinsam mit der Umwelt-Jugendherberge Born-Ibenhorst und anderen lokalen Akteuren Müllsammelaktionen durch: Auch andere Nationalparkstränden werden zum Saisonstart, vor Ostern, gemeinsam von Müll befreit, um Gästen ein uneingeschränktes Naturerlebnis zu bieten und der Verantwortung eines nachhaltigen Umgangs mit der Natur vor Ort gemeinschaftlich Sorge zu tragen.

Etwa 100 Helfer trugen in den Vorjahren jeweils rund 100 Säcke mit Müll zusammen. Die Freiwilligen reisten teilweise von weither an, um dabei zu sein. In der Region unterstützen die Rettungsschwimmer der DLRG, Jäger, Junior Ranger, die Kurbetriebe, der Förderverein des Nationalparks und das Meeresbürger-Netzwerk.

Zur Unterstützung der Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Meeresmüll hat der in Rostock ansässige Verein EUCC-Die Küsten Union Deutschland e.V. mit finanzieller Unterstützung des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern das Informations- und Kontaktportal www.meeresmuell.de eingerichtet.

Das LUNG informiert mit einem Flyer und einer Broschüre über die Situation an unserer Küste und stellt laufende Aktivitäten verschiedener Institutionen vor.

Flyer „Flaschen, Tüten, Luftballons - Müll in der Ostsee“

Broschüre „Flaschen, Tüten, Luftballons - Müll in der Ostsee“

(2019 ist Neufassung geplant)

Die Pressemitteilung finden Sie unter regierung-mv.de


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