Kommission schlägt Fangmöglichkeiten in der Ostsee für 2025 vor

Die Kommission hat [... am 26.08.24] die zulässigen Gesamtfangmengen (TACs) und Quoten für neun der zehn von der EU bewirtschafteten Bestände in der Ostsee vorgeschlagen. Für die verbleibende Quote (Hering im Bottnischen Meerbusen) wird der Vorschlag zu einem späteren Zeitpunkt vorgelegt.

Die Kommission schlägt vor, die Fangmöglichkeiten für Hering in der mittleren Ostsee (+ 108 %) und Hering im Rigaischen Meerbusen (+ 10 %) zu erhöhen. Zudem wird vorgeschlagen, die Lachsfischerei im Hauptbecken (-36 %) und im Finnischen Meerbusen (-20 %) sowie die Fischerei auf Sprotte (-42 %) zu reduzieren.
Die Schollenfänge dürften demnach unverändert bleiben. Die Kommission schlägt zudem vor, die zulässigen unvermeidbaren Beifänge von Dorsch in der westlichen Ostsee (-73 %), Dorsch in der östlichen Ostsee (-68 %) und Hering in der westlichen Ostsee (-50 %) zu verringern.

Die vorgeschlagenen TACs beruhen auf den besten verfügbaren wissenschaftlichen Gutachten des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES) und folgen dem mehrjährigen Bewirtschaftungsplan für die Ostsee‚ der 2016 vom Europäischen Parlament und vom Rat angenommen wurde.

Dorsch

Für Dorsch in der östlichen Ostsee beabsichtigt die Kommission, die Fangbeschränkung für unvermeidbare Beifänge und alle seit mehreren Jahren bestehenden flankierenden Maßnahmen beizubehalten. Da sich der Bestand jedoch weiterhin in einem schlechten Zustand befindet, sollte die Beifanggrenze entsprechend angepasst werden. Trotz der seit 2019 ergriffenen Maßnahmen, als die Wissenschaft erstmals wegen des schlechten Zustands von Dorsch Alarm schlug, hat sich die Lage nicht verbessert.

Ähnliches gilt für Dorsch in der westlichen Ostsee. Die Kommission schlägt daher vor, die TAC für Beifänge an diese Situation anzupassen und alle flankierenden Maßnahmen beizubehalten.

Hering

Die Bestandsgröße von Hering in der westlichen Ostsee liegt nach wie vor deutlich unterhalb der Mindestwerte. Die Kommission schlägt vor, die Ausnahme für die kleine Küstenfischerei zu streichen und die TAC nur für unvermeidbare Beifänge beizubehalten.

Die Bestandsgröße für Hering in der mittleren Ostsee ist seit dem letzten Jahr über den Mindestwert gestiegen. Der ICES prognostiziert eine sehr positive Bestandsentwicklung aufgrund der hohen geschätzten Rekrutierung, betont jedoch, dass die Prognose unsicherer ist als üblich. Die Kommission verfolgt daher einen vorsichtigen Ansatz und wird nicht vorschlagen, die TAC bis zu dem im ICES-Gutachten angegebenen Höchstwert anzuheben. Der Bestand von Hering im Rigaischen Meerbusen ist gesund, und die Kommission schlägt vor, die Fangbeschränkungen gemäß den Empfehlungen des ICES festzusetzen.

Scholle

Wissenschaftlichen Gutachten zufolge wäre zwar eine deutliche Erhöhung möglich, doch die Kommission bleibt vorsichtig, um vor allem Dorsch zu schützen, der in der Schollenfischerei als unvermeidbarer Beifang gefangen wird. Voraussichtlich werden dieses Jahr neue Maßnahmen zur Verringerung der Dorschbeifänge durch alternative Fanggeräte in Kraft treten.

Sprotte

Die Größe des Sprottenbestands ist aufgrund der anhaltend niedrigen Reproduktionsraten erheblich zurückgegangen. Wissenschaftler*innen warnen davor, dass die Bestandsgröße unter ein gesundes Niveau fallen könnte, wenn die Reproduktion geringer ausfällt als erwartet. In den wissenschaftlichen Gutachten für Sprotte wird daher eine umfassende Verringerung der Fangmengen empfohlen. Die Kommission schlägt vor, die TAC so festzusetzen, dass die Bestandsgröße voraussichtlich nicht unter den Mindestwert sinkt.

Lachs

Der Zustand der verschiedenen Flusslachspopulationen im Hauptbecken der Ostsee ist sehr unterschiedlich: Einige sind weiterhin schwach, andere dagegen gesund. Um ein nachhaltiges Niveau zu erreichen, empfahl der ICES vor drei Jahren, alle Lachsfischereien im Hauptbecken einzustellen. Gleichzeitig kam der ICES zu dem Ergebnis, dass im Sommer bestimmte Fischereien in den Küstengewässern des Bottnischen Meerbusens und der Ålandsee fortgesetzt werden könnten. Der ICES hielt in seinem Gutachten für 2025 daran fest, senkte jedoch die entsprechenden Fangmengen, da die Reproduktionsraten in den letzten Jahren zurückgegangen sind. Die Kommission schlägt daher vor, die Fangmöglichkeiten und die flankierenden Maßnahmen entsprechend anzupassen, insbesondere durch ein Verbot der Freizeitfischerei auf gezüchteten Lachs, bei der unweigerlich auch Wildlachs gefischt wird.

Nächste Schritte

Auf der Grundlage dieser Vorschläge werden die EU-Länder einen endgültigen Beschluss fassen, in dem für die wichtigsten kommerziell genutzten Fischarten festgelegt wird, wie viel Fisch in der Ostsee höchstens gefangen werden darf. Der Rat wird den Vorschlag der Kommission prüfen, damit er auf seiner Tagung am 21. und 22. Oktober 2024 angenommen werden kann. [...]

Weitere Informationen

Vorschlag für die Fangmöglichkeiten in der Ostsee für 2025

Fragen und Antworten zu den Fangmöglichkeiten in der Ostsee für 2025

(PM EC, gek.)

Weitere Informationen unter ec.europa.eu


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