Müll in der Ostsee: Wo kommt das ganze Plastik her?
Überall dort, wo unsere Strände nicht jeden Tag gesäubert werden, ist es offensichtlich: das Meer wirft neben Algen und Muschelschalen auch Müll auf den Strand. Untersuchungen im Spülsaum bringen neben Zigarettenkippen auch jede Menge großer, kleiner und kleinster Kunststoffpartikel zum Vorschein.
Woher kommt der Unrat? Man weiß bereits, dass im Mündungsbereich von Flüssen die Belastung der Küstengewässer durch Plastikpartikel ansteigt. Irgendwo auf der Strecke zwischen Quelle und Mündung müssen also Verursacher angesiedelt sein. Das Spektrum an möglichen Quellen ist groß und damit verbunden auch die Bandbreite der verschiedenen Plastikarten, die in die Umwelt gelangen kann.
Am 1. August startete offiziell ein neues Projekt unter Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), das sich zum Ziel gesetzt hat, am Beispiel der Warnow die unterschiedlichen Quellen von Plastikpartikeln in die Zuflüsse der Ostsee herauszufinden. Das Konsortium, das sich zu diesem Zweck um Projektleiter Dr. Matthias Labrenz (IOW) zusammengefunden hat, besteht aus Umweltwissenschaftlern, Modellierern, Informatikern, Geowissen- schaftlern, Agrarwissenschaftlern und Kommunikationsexperten. Gemeinsam wollen sie die relevanten Verbreitungsprozesse auf dem Weg zum Meer exemplarisch erfassen und Hotspots identifizieren. Am Ende werden die Erkenntnisse im Rahmen einer Wanderausstellung in Städten und Gemeinden entlang der deutschen Ostseeküste vorgestellt.