Abschlussevent zum Küstenschutz in MV
Am 25.11.2021 findet die Abschlussveranstaltung des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Förderschwerpunkt „Ökonomie des Klimawandels II“ geförderten Projektes GoCoase (www.eucc-d.de/gocoase.html) unter dem Titel „Küstenschutzstrategien zur Anpassung an den Klimawandel: Institutionelle Steuerung und gesellschaftlicher Umgang“ statt. In dem Projekt wurden Strategien zum Küstenschutz und zur Anpassung an den Klimawandel für das Land Mecklenburg-Vorpommern inter- und transdisziplinär untersucht.
Als Folge des Klimawandels müssen die Landesregierungen der Küstenländer darüber entscheiden, ob und in welchem Umfang der Küstenschutz an neue Bedingungen anzupassen ist. So stellt sich z. B. die Frage, ob die Deiche an Nord- und Ostsee hoch genug sind, wenn der Meeresspiegel in Zukunft weiter steigt und es häufiger zu Sturmfluten kommen sollte. Auch ist zu entscheiden, ob Sandvorspülungen oder Dünenverstärkungen in gleichem Umfang wie heute durchgeführt werden können und ob die Verfügbarkeit von Sandressourcen und deren Genehmigung zum Einsatz für den Küstenschutz gesichert ist.
Die Bedürfnisse und Anforderungen des Küstenschutzes sind aus ingenieurwissenschaftlicher Sicht zu bewerten. Andererseits sind aber auch ökonomische Aspekte zu betrachten. Neben der Finanzierung stellt sich auch grundsätzlich die Frage, in welchem Umfang Maßnahmen zum Küstenschutz oder zur Anpassung der Küste aus ökonomischer Sicht sinnvoll sind, also die dadurch verursachten Kosten den Nutzen übersteigen. Ein Instrument, ähnlich der Investitionsrechnung privater Unternehmen, mit dem diese Frage beantwortet werden kann, ist die volkswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Analyse. Sie strebt an, für öffentliche Investitionen alle positiven und negativen Auswirkungen in Geldeinheiten zu bewerten und anschließend einander gegenüberzustellen. Der Nutzen von Maßnahmen, sei es die Erhöhung von Deichen, der Schutz der Steilküste in Mecklenburg-Vorpommern oder aus dem Schutz von Lebensräumen durch Rückverlegungen von Deichen, kann mit Hilfe von Befragungen über die individuelle Wertschätzung ermittelt werden. Um ihn zu messen, wird die maximale individuelle Zahlungsbereitschaft abgefragt. Dieser Gelbetrag kann als ein Element des Nutzens den Kosten für die Umsetzung und den Erhalt von Maßnahmen gegenübergestellt werden. Das daraus abzuleitende Nutzen-Kosten-Verhältnis oder der Nettonutzen sind Informationen zur Wirtschaftlichkeit, die Entscheidungsträgern zur Verfügung gestellt werden können.
Inhalte der Online-Veranstaltung
In der Abschlussveranstaltung werden zunächst die Bedürfnisse und Anforderungen des Küstenschutzes an der Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern aus ingenieurwissenschaftlicher Sicht bewertet. Daran anschließend werden Ergebnisse einer bundesweiten Befragung zur Ermittlung der Nutzen von Küstenschutzmaßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel in Mecklenburg-Vorpommern vorgestellt. Diese Ergebnisse werden mit den Kosten, die aus bereits durchgeführten Maßnahmen abgeleitet wurden, in einer Nutzen-Kosten-Analyse verglichen. Abschließend werden die Veränderung der Leitbilder des Küstenschutzes angesichts des Klimawandels dargestellt und die mögliche Bedeutung der Ergebnisse aus der Bevölkerungsumfrage und der Nutzen-Kosten-Analyse zur Diskussion gestellt.
Anmeldung
Interessenten für die Abschlussveranstaltung melden sich bitte bis zum 22.11.2021 unter gocoase@eucc-d.de an. Der Link zur Online-Veranstaltung wird Ihnen im Nachgang per E-Mail zugesendet.
Die Pressemitteilung zur Abschlussveranstaltung finden Sie unter uni-kiel.de