Bioremediation in der Ostsee
Am 04.11.2021 fand ein Workshop des Projektes HaFF im Rahmen des Innovationsraums BaMS (Bioökonomie auf marinen Standorten) zum Thema „Bioremediation in der Ostsee: Pflanzen als Multitalente“ statt.
Im Vordergrund des Projektes steht die Nährstoffreduktion in eutrophierten Küstengewässern der Ostsee, in marinen Aquakulturanlagen und salzigen Abwässern. Dabei werden salztolerante Pflanzen (Halophyten) eingesetzt, um Nährstoffe aufzunehmen und mit einer Ernte zu entziehen. Diese wachsen sonst nur in Salzwiesen oder an Küstenstandorten und sind somit an die hohen Salzkonzentrationen in ihrer Umgebung angepasst. Im weiteren Projektverlauf werden Nutzungsvorschläge erarbeitet und Verarbeitungswege für die vorhandene Biomasse konzipiert. Ein positiver Nebeneffekt bei der Nutzung von Halophyten ist die Schonung von Frischwasserressourcen und die Nutzung von versalzenen Böden. Beispiele sind der Europäische Queller (Salicornia europaea agg.) oder die Wasserminze (Mentha aquatica), die nach der Ernte im Bereich der Lebensmittelindustrie oder als Heilpflanze in der Medizin genutzt werden können.
Im Workshop wurden die vielfältigen Erkenntnisse und Erfahrungen zum Potential und im Umgang mit Halophyten vorgestellt und erläutert. Dabei gingen Experten auf die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von Halophyten ein, beispielsweise in der ersten Pflanzenkläranlage Deutschlands für salzhaltige Abwässer in Bülk oder bei der Halophytenproduktion in schwimmenden Gewächshäusern. Im Anschluss stellte das Projekt OptiRAS (https://bms.aw-studio.de/de/projekte/optiras) Versuche und Ergebnisse zur mit Halophyten kombinierten Produktion von marinen Warmwasser-Fischarten wie dem Riesenzackenbarsch vor. Anfallende Abfallstoffe sollen optimiert und für eine neue Einspeisung ins System (zum Beispiel als Schadstofffilter) vorbereitet werden. Weiterhin folgten einige Gastbeiträge, die sich mit Halophyten und Quallen als Lebensmittel der Zukunft und der Problematik des Strandanwurfs im Spannungsfeld von ökonomischen und ökologischen Interessen beschäftigten. Insgesamt haben 43 Personen an dem Workshop teilgenommen.
Weitere Informationen zum Projekt BaMSHaFF: https://bms.aw-studio.de/de/projekte/haff-halophyten-und-andere-makrophyten-zur-filtration-von-naehrstoffbelastetem-ab-und-oberflaechenwasser-in-freilandkultur
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