Erfassung von Mikroplastik an Stränden
Immer mehr Menschen beteiligen sich an groß angelegten Müllsammlungen, um den Müll von Stränden und Flussufern zu entfernen. Initiativen, wie der Coastal Cleanup Day oder das regelmäßig auch von EUCC-D durchgeführte OSPAR-Monitoring leisten einen wichtigen Beitrag zur Erfassung der Müllmenge und Abschätzung der Eintragspfade. Kleinere Plastikmüllteile, wie Mesoplastik (5-25 Millimeter) und großes Mikroplastik (0,0001-5 Millimeter), können jedoch, aufgrund ihrer zu geringen Größe, häufig nicht dokumentiert werden. Um diese wissenschaftliche Lücke in Bezug auf die Belastung der deutschen Strände durch Mikroplastik schließen zu können, hat das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven das Pilotprojekt „MikroPlastikDetektive“ initiiert. Das Ziel des Projektes ist es, Methoden zur Beprobung von Sandstränden zu entwickeln, mit denen die Bevölkerung effektiv dabei helfen kann, die Verschmutzung deutscher Küsten mit Mesoplastik und Mikroplastik zu erfassen. Durch die Teilnahme am Projekt wird gleichzeitig das Bewusstsein für das Thema Meeresmüll geschärft und Verständnis für wissenschaftliche Arbeitsmethoden vermittelt.
Neben zahlreichen Organisationen an der Nord- und Ostseeküste hat sich auch EUCC-D am Projekt „MikroPlastikDetektive“ beteiligt und in Warnemünde Sandproben entnommen. Dabei wurden die Abstände zwischen den einzelnen Probeentnahmestellen ausgemessen und der Sand innerhalb eines definierten Sammelrahmens in Metallboxen gefüllt. Auf einer Strandlänge von 100 Metern wurden insgesamt 20 Proben entnommen und zur Analyse an das Alfred-Wegener-Institut geschickt. Die Auswertung, ob und wie stark der Warnemünder Strand mit Mikroplastik belastet ist, wird in Kürze erwartet.