Klimawandelanpassung im Küstenschutz
Am 25. November 2021 fand die öffentliche Abschlussveranstaltung des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Förderschwerpunkt „Ökonomie des Klimawandels II“ geförderten Projektes GoCoase statt. Unter dem Titel „Küstenschutzstrategien zur Anpassung an den Klimawandel: Institutionelle Steuerung und gesellschaftlicher Umgang“ wurden die Ergebnisse des interdisziplinären Forschungsprojektes online vorgestellt. Das dreijährige Projekt widmete sich vornehmlich dem Küstenschutz in Mecklenburg-Vorpommern, bezog jedoch auch bundesweite Einstellungen der Bevölkerung zum Küstenschutz mit ein. Am Projekt beteiligt sind das Institut für Volkswirtschaftslehre an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), die Technische Universität Berlin, das Ludwig-Franzius-Institut für Wasserbau, Ästuar- und Küsteningenieurwesen an der Leibniz Universität Hannover (LuFI), das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IöW) sowie die EUCC-Die Küsten Union Deutschland.
„Die kommenden Jahre werden in Norddeutschland, ob in Mecklenburg-Vorpommern oder Schleswig-Holstein, entscheidend sein, um Maßnahmen zur Anpassung an den fortschreitenden Klimawandel einzuleiten“, sagt Professorin Katrin Rehdanz vom Institut für Volkswirtschaftslehre an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und Koordinatorin des Projektes GoCoase. „Dabei müssen wir Maßnahmen priorisieren und dazu auch in den Dialog mit der Bevölkerung treten, die letztendlich die Kosten für die Maßnahmen trägt. Ein vollständiges Abwenden aller Schäden an den Küsten, die durch Meeresspiegelanstieg, Sturmfluten oder Extremwetter-Ereignisse passieren können, wird nach meiner Einschätzung nicht mehr möglich sein.“
In der Abschlussveranstaltung wurden die Bedürfnisse und Anforderungen des Küstenschutzes an der Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern aus ingenieurwissenschaftlicher Sicht bewertet. Daran anschließend wurden die Ergebnisse einer bundesweiten Bevölkerungsumfrage zu Präferenzen von klimawandelangepassten Küstenschutzmaßnahmen sowie die Anwendung dieser Daten in einer Kosten-Nutzen-Analyse vorgestellt. Abschließend wurde die Veränderung der Leitbilder des Küstenschutzes angesichts des Klimawandels dargestellt und die mögliche Bedeutung der Ergebnisse aus der Bevölkerungsumfrage und der Nutzen-Kosten-Analyse zur Diskussion gestellt. Die Ergebnisse der Analyse sollten zukünftig möglichst in Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Wie eine Realisierung aussehen kann, bedarf allerdings noch einer Konkretisierung. Einig waren sich die Teilnehmenden, dass besonders der Kommunikation und der interdisziplinären Zusammenarbeit in zukünftigen Projekten eine besonders wichtige Rolle zuteil wird.
Die Ergebnisse der Projektpartner erscheinen in Kürze in einem Band der Schriftenreihe Coastline Reports.
Weitere Informationen zur Abschlussveranstaltung: https://www.eucc-d.de/news/abschlussveranstaltung-zum-kuestenschutz-in-mv.html
Pressemitteilung zur Abschlussveranstaltung: https://www.uni-kiel.de/de/detailansicht/news/260-gocoase-abschluss