Vorkultivierung von Heil- und Salzpflanzen

Halophyten, auch Salzpflanzen genannt, bilden noch immer eine wenig beachtete Grundlage für die Entwicklung hochwertiger Produkte im Lebensmittel-, Kosmetik- oder Medizinbereich. Dabei sind „Meeresgemüsesorten“ wie der Europäische Queller (Salicornia) oder Meerkohl (Crambe) wahre Delikatessen!

Die Kieler Meeresfarm erweitert ihre Module und wird im kommenden Jahr im Rahmen des HaFF-Projekts Salzpflanzen auf schwimmenden Modulen kultivieren. Doch Samen der Halophyten bekommt man nicht einfach in jeder Gärtnerei. Für z. B. Meer-Mangold (Beta vulgaris ssp. maritima) und Strandwegerich (Plantago maritima) musste CRM an geeineten Standorten nach Saatgut suchen – mit Erfolg! Im Wattenmeer kommen Halophyten in den Salzwiesen vor dem Deich vor. Aber im Nationalpark darf man keine Pflanzen sammeln. An der Ostseeküste gibt es jedoch einige Standort an frei zugänglichen Strandabschnitten. Natürlich dürfen auch hier keine Pflanzen in größeren Mengen geerntet werden, um die Bestände zu schonen. Deshalb wurde auch nur Saatgut gesammelt, um das leckere „Meeresgemüse“ zu kultivieren und allen zugänglich zu machen. Re-natur in Kooperation mit Pflanzenkulturen Tolksdorf & Beckers kümmert sich nun darum, dass aus den Samen kräftige Setzlinge für den Einsatz in der Ostsee werden.

Küstenvegetation

Auch die Vorkultiverung der traditionellen Heilpflanzen für unsere Schwimminseln in der Darß-Zingster Boddenkette schreitet voran. Kalmus (Acorus calamus), Echtes Mädesüß (Filipendula ulmaria), Brunnenkresse (Nasturtium officinale) und Wasserminze (Mentha aquatica) werden auf Hanfmatten vorgezüchtet und im nächsten Frühjahr auf die Thermoholzinseln in Born gesetzt. Wir hoffen damit bisher genutzte Kokusnussfasermatten mit regionalen Hanfmatten von Hanffaser Uckermark zu ersetzen. Seegras- und Strohmatten sind weitere Alternativen, die re-natur aktuell testet.

Hanfmatten

Die Arbeiten sind Teil des Innovationsraums "Bioökonomie auf Marinen Standorten".

BMBF

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