Befragungen zu Treibsel am Strand
Große Mengen angeschwemmter Algen und von Seegras sind an den Stränden eines Badeortes unangenehm. Bisher ist nur wenig darüber bekannt, wie viel von dem sog. Treibsel für Besucher und Anwohner akzeptabel ist und ob es regionale Unterschiede beim Toleranzniveau gibt.
Deshalb liegt das Hauptaugenmerk des verteilten CONTRA-Fragebogens darauf, das Wissen der Öffentlichkeit über Treibsel zu bewerten, z.B. wie viel organisches Material an den Stränden des Badeortes zurückbleiben kann, bevor es die Besucheraktivität und die Wahl des Reiseziels beeinflusst. Die Ergebnisse werden genutzt, um mit lokalen Behörden Treibsel-Management-Pläne zu erstellen. Diese sollen u.a. die weitere Zonierung (räumlich und zeitlich) für Treibsel einführen und auch Kosten und Schäden von gegenwärtigen, intensiven Reinigungsvorgängen verringern.
Die öffentliche Umfrage, die von EUCC-D initiiert und durchgeführt wurde, ist Teil einer größeren Studie im Ostseeraum, die die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen von Treibsel in Ostseebädern ermitteln wird. Die gesammelten Informationen werden als Basis für eine in 2020 geplante Sensibilisierungskampagne bilden.
In Deutschland wurde der Fragebogen an zwei „Treibsel-Hotspots“ durchgeführt - auf der Insel Poel (Timmendorfer Strand und Schwarzer Busch) und auf der Insel Rügen (Juliusruh und Glowe). Interessanterweise waren die Juliusruh-Strände zu dieser Zeit von einer großen Treibselmatte bedeckt. Die Befragten waren daher sehr daran interessiert, was die örtlichen Behörden dagegen unternehmen können.
Die Treibsel-Situation in Juliusruh war auch eines der Gesprächsthemen beim CONTRA-Stakeholder-Treffen am 7. August 2019 zwischen EUCC-D, Uni Rostock, KS-VTCtech GmbH, Kurverwaltung Sellin, Kurverwaltung Breege-Juliusruh und Nehlsen MV GmbH. Bei dem Treffen kam u.a. der Vorschlag, dass das Thema Strandreinigung (Wahrnehmung der Besucher, Reinigungsaufwand, Kosten usw.) stärker in den Fokus des Tourismuskonzepts des Landkreises MV gerückt werden muss.
Erfahren Sie mehr über das CONTRA-Projekt und die Meinungsumfragen auf unsere Facebook-Seite @beachwrack.CONTRA