Pflanzeninseln – Pilotprojekt geht zu Ende
Nach über drei Jahren Laufzeit geht das Pilotprojekt LiveLagoons zu Ende, das sich den Ökosystemdienstleistungen schwimmender Pflanzeninseln in der südlichen Ostsee widmete. Im Fokus stand der mit den Pflanzen verbundene Nährstoffentzug und die damit einhergehende Verbesserung der Wasserqualität in eutrophierten Lagunen (Kurisches Haff, Stettiner Haff, Darß-Zingster-Bodenkette). Der Nährstoffentzug kann je nach Standort und Pflanze zwischen 0,9 – 2,3 g/kg Trockenmasse für Phosphor und 8,2 – 25,4 kg/kg Trockenmasse für Stickstoff variieren. Die höchsten Biomassen für die Schwimminsel in der Darß-Zingster-Boddenkette werden mit der Teichbinse erreicht.
Weitere wichtige Erkenntnisse sind, dass es marktfähige Anbieter von Schwimminseln gibt, diese allerdings mit Kunststoffen arbeiten, um den nötigen Auftrieb zu generieren. Die in Deutschland erstmalig seit 2019 im Küstenbereich eingesetzten kunststofffreien Inseln haben sich an verschiedenen Standorten als gute Alternativen herausgestellt, sollen aber zukünftig hinsichtlich ihrer Widerstandsfähigkeit gegenüber höheren Salzgehalten und Wellenbewegung verbessert werden.
Schwimminseln werden von verschiedenen Lebewesen aufgesucht, besiedelt und können sich so zusätzlich zur eingebrachten Pflanzenbiomasse zu einem Biodiversitätshotspot entwickeln. Zum Abschluss des Projektes erscheint daher ein „Policy Brief“ zum Thema Biodiversität. Dabei werden insbesondere bisherige Erfahrungen hinsichtlich der Habitatbildung thematisiert und Empfehlungen für die Umsetzung artenreicher Schwimminseln gegeben. Diese sind besonders für Marinas oder bebaute Küsten interessant, in denen nur wenige Lebensräume für Tiere und Pflanzen vorhanden sind. Schwimminseln eignen sich aber auch für Gebiete, die vom Schilf dominiert sind, sodass auch hier schwimmende Pflanzeninseln ein wertvolles Habitat zur Erweiterung der Biodiversität darstellen können. Der Policy Brief ist in englischer Sprache erhältlich: www.balticlagoons.net
Darüber hinaus werden in dem Projekt vier Leitfäden vorbereitet, die bei Vorbestellung versendet werden:
1. Leitlinien für die Installation und Wartung von Schwimminseln
2. Monitoringbericht über die Effizienz der Nährstoffreduktion in Gewässern
3. Bewertungsbericht für die allgemeine Anwendbarkeit und technische Nachhaltigkeit von Schwimminseln
4. Technische Leitlinien für die Umsetzung der Technologie der „lebenden Barrieren“ und ihre Vermarktung in der südlichen Ostsee
Die Leitfäden in englischer Sprache können hier vorbestellt werden.
Weitere Informationen und Projektergebnisse finden Sie hier.