Pflanzeninsel gegen Verunreinigung
Die Gemeinde Vogelsang-Warsin am Stettiner Haff hat immer wieder punktuell mit zu hohen Werten von Escherichia coli Bakterien zu kämpfen. Diese Bakterien kommen im Darm von Tieren und Menschen vor und gelangen mit fäkalbelastetem Abwasser in die Gewässer, z.B. durch Auswaschungen aus der Landwirtschaft oder nach Starkregenereignissen durch Mischwasserüberläufe. Daher sind E. Coli Werte ein wichtiger Indikator für die Europäische Badegewässerrichtlinie (mehr Informationen: Umweltbundesamt).
Gemeinsam mit dem Landesamt für Gesundheit und Soziales und dem Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt Vorpommern versucht die Gemeinde den Ursachen auf den Grund zu gehen und Lösungsansätze zu entwickeln. Hierzu zählt auch der Einsatz von schwimmenden Pflanzeninseln. In Flüssen und urbanen Gewässern konnte bereits gezeigt werden, dass die Pflanzen nicht nur Nährstoffe, sondern auch bakterielle Verunreinigungen reduzieren.
Ob das auch in Küstengewässern gelingt, wird nun gemeinsam mit EUCC-D erprobt. Die schwimmende Insel aus Thermoholz wurde mit Seggen, Blutweiderich und Sumpf-Schwertlilie bepflanzt und Anfang Dezember im Auslass hinter einer Drainage, die angrenzend an den Badestrand entwässert, installiert.
Auch die Reduktion von Nährstoffen steht im Fokus der Pilotstudie. Denn sehr hohe Konzentrationen an Phosphor und Stickstoff im Gewässer können „Blaualgenblüten“ begünstigen und die Gewässerqualität herabsetzen. Schwimmende Pflanzeninseln, wie sie im LiveLagoons Projekt entwickelt und erprobt werden, beeinflussen die Wasserqualität somit auf mehreren Ebenen: Entzug von Nährstoffen, Reduktion bakterieller Verunreinigung und Erhöhung der Sauerstoffkonzentration im Gewässer.